Ich schlendere durch die Straßen von München, trage die Beyerdynamic Verio 200 auf den Ohren, die Sonne scheint schräg auf den fast menschenleeren Gehweg, und in meinen Ohren klingt Haydns Streichquartett, während ich gleichzeitig das Klingeln eines herannahenden Fahrrads auf meiner linken Seite deutlich wahrnehmen kann. Dieses offene und dennoch immersive Hörerlebnis hatte ich mir vorher nie wirklich vorstellen können. Bislang war ich gegenüber dem Konzept „offener Kopfhörer“ immer skeptisch: Können solche Modelle wirklich Musikgenuss ermöglichen, ohne einen vollständig von der Umgebung abzuschotten?
Die Antwort liefert mir der Verio 200 – vorausgesetzt, deine Ohren spielen mit. Er ist nicht perfekt, aber er geht in vielerlei Hinsicht weiter als viele andere Produkte seiner Klasse – besonders in einem Markt wie Deutschland, wo Klangqualität und gutes Design besonders geschätzt werden.
Schluss mit der Isolation – Warum ich mich für offene Kopfhörer entschieden habe
Wenn man länger in Deutschland lebt, merkt man schnell, wie wichtig Privatsphäre und persönlicher Raum für die Menschen hier sind. Und genau zwischen diesen beiden Welten bewegt sich ein Kopfhörer: Soll er dich abschotten oder dich in Kontakt mit deiner Umgebung lassen? Ich habe lange Zeit In-Ear-Kopfhörer mit ANC (Active Noise Cancelling) genutzt, beispielsweise den Sony WF-1000XM4 oder Modelle aus der Bose QC-Serie. Doch auf Bahnhöfen, in der Stadt oder beim Radfahren hatte ich immer wieder dieses unsichere Gefühl – als würde ich von der Außenwelt völlig abgeschnitten sein.
So bin ich auf das Thema „offene Kopfhörer“ gestoßen. Leider ist dieser Markt in Deutschland noch nicht besonders groß. Qualitativ hochwertige Produkte sind rar. Umso gespannter war ich, als ich von Beyerdynamics erstem offenen Kopfhörer erfuhr – dem Verio 200. Der Name Beyerdynamic ist in Deutschland eine Institution. Das Traditionsunternehmen steht für hochwertige Audioprodukte „Made in Germany“.

Deutsches Design mit Substanz – Verarbeitung und Aufbau des Verio 200
Schon beim ersten Auspacken war mir klar, dass der Verio 200 kein typisches Massenprodukt ist. Die Kopfhörer sind nicht gerade klein – ein Gewicht von 11 Gramm pro Seite ist kein Leichtgewicht. Das Gehäuse besteht aus robustem Kunststoff mit matter Oberfläche, das eine gewisse industrielle Härte ausstrahlt. Gehalten wird alles von einem flexiblen Silikonbügel mit integriertem Memory-Metall, der sich optimal an meinen Kopf und die Form meiner Ohren anpassen lässt.
Anders als In-Ear-Kopfhörer sitzt der Verio 200 nicht im Gehörgang, sondern hängt schwebend davor. Der Lautsprecher liegt auf der Ohrmuschel und überträgt so den Klang. Das fühlt sich anfangs ungewohnt an – fast so, als würde er jeden Moment herunterfallen. Doch als ich mit dem Verio 200 eine halbe Stunde durch die Innenstadt lief, die S-Bahn nahm und durch die Menschenmenge am Hauptbahnhof ging, saß er immer noch bombenfest. Da war ich von der durchdachten Verarbeitung endgültig überzeugt.
Ein echtes Plus für Brillenträger: Der Verio 200 kommt hervorragend mit Brillen klar. Ich selbst trage eine dezente schwarze Metallbrille. Der Bügel des Kopfhörers legte sich sanft hinter das Ohr und kollidierte nicht mit dem Brillengestell. Keine Druckstellen, kein unangenehmes Reiben – das ist selten.
Bedienung mit Tücken – Die Touchsteuerung ist nicht ganz ausgereift
Die Steuerung erfolgt über ein Touchfeld an der Rückseite der Ohrhörer. Klingt zunächst modern, entpuppt sich aber als tückisch. Schon leichte Berührungen führen zum Pausieren der Musik oder zum Annehmen eines Anrufs – oft unbeabsichtigt.
Doppeltippen, Dreifachtippen oder längeres Drücken: All das funktioniert nur, wenn man es exakt trifft. Beim Joggen oder im Winter mit Handschuhen ist das praktisch unmöglich. Besonders frustrierend: Ich versuchte während einer Fahrradtour einen Song weiterzuschalten – der Kopfhörer pausierte stattdessen. Oder ich wollte beim Kochen mit nassen Händen einen Anruf beenden, löste aber stattdessen den Sprachassistenten aus.
Ein Vorschlag an Beyerdynamic: Bitte bringt eine Version mit physischen Tasten. Nicht jeder hat die Geduld oder Präzision für eine Touchsteuerung, die bei Bewegungen schnell überfordert ist.
Klangqualität – Beyerdynamics größte Stärke bleibt unangefochten
Klanglich ist der Verio 200 mit Abstand der beste offene Kopfhörer, den ich bisher gehört habe. Ich habe schon einige sogenannte „Open Ear“-Modelle getestet, oft von asiatischen Herstellern, die zwar leicht sind, aber akustisch enttäuschen. Doch hier zeigt sich, warum Beyerdynamic als eine der besten Audiomarken gilt.
Obwohl der Klangkörper offen ist, bleibt der Sound präzise und klar. Höhen sind sauber, Mitten angenehm warm und selbst der Bass – der bei offenen Designs naturgemäßschwächer ausfällt – hat hier eine erstaunliche Tiefe. Bei Billie Eilishs „Everything I Wanted“ erzeugt der Verio 200 eine fast traumhafte Klangkulisse, ohne aggressiv oder aufdringlich zu wirken.
Natürlich: Der Kopfhörer schirmt nicht ab. In der Bibliothek ist das ein Nachteil. Ich habe ihn im Büro verwendet – bei leiser Musik völlig in Ordnung. Doch bei höheren Lautstärken konnten meine Kollegen jedes Lied identifizieren, das ich hörte. Der Verio 200 ist nichts für diskrete Hörsituationen – man teilt seine Musik immer ein Stück weit mit der Umgebung.
Akkulaufzeit – Mehr als solide, aber Ladecase mit Schwächen
Beyerdynamic gibt eine Laufzeit von 8 Stunden pro Akkuladung an – ich kam in der Praxis auf rund 7 Stunden. Für einen normalen Tag mit Spotify, Telefonaten und Teams-Meetings mehr als ausreichend. Das Ladecase bringt zusätzliche 27 bis 30 Stunden mit – ideal für Kurztrips wie meine Fahrt nach Köln.
Doch das Ladecase ist ein typisches Beispiel für „funktional, aber nicht schön“. Der USB-C-Anschluss steht etwas hervor – es wirkt fast, als sei er nicht vollständig eingesteckt. Das LED-Licht zur Ladeanzeige ist innen angebracht – man muss also jedes Mal den Deckel öffnen, um den Ladezustand zu sehen. Das nervt – vor allem, wenn man im Stress ist oder unterwegs schnell prüfen will, wie viel Energie noch verfügbar ist.
Offen heißt auch sozial – Musik teilen ohne Kopfhörer abzugeben
Was mich wirklich überrascht hat: Der Verio 200 macht Musik zu einem sozialen Erlebnis. Beim Joggen entlang der Isar sprach mich ein anderer Läufer an, was ich denn gerade höre – offenbar gefiel ihm der Sound, der mitgeschwungen war. Im Büro gesellte sich meine Kollegin während eines Online-Meetings zu mir – sie konnte das Gespräch mithören, ohne Kopfhörer tragen zu müssen.
Doch Offenheit hat ihre Schattenseiten: In der S-Bahn wurde ich bei „Hotel California“ von einem älteren Herrn gegenüber durchgehend angesehen – vermutlich hörte auch er den Refrain. Der Verio 200 ist kein Kopfhörer für Intimität oder Geheimnisse. Er verlangt Fingerspitzengefühl bei der Wahl des Einsatzorts.
Wo in Deutschland kaufen? Plattformen & Mobilfunktarife im Überblick
Wer Technik in Deutschland kauft, hat eine Vielzahl an zuverlässigen Optionen:
Online-Shops:
- Amazon.de – Schnellster Versand, viele Angebote direkt von Beyerdynamic.
- Cyberport.de & Notebooksbilliger.de – Häufig günstiger, regelmäßige Rabattaktionen.
- MediaMarkt.de & Saturn.de – Möglichkeit zur Vor-Ort-Anprobe und Beratung.
Mobilfunktarife mit Technikbundles:
- Telekom MagentaMobil XS/S – Ab ca. 29–39 € monatlich, oft mit Zubehör oder Kopfhörern als Bundle erhältlich.
- Vodafone Smart Lite/XL – Ab 38 € monatlich, gelegentlich mit Audiogeräten als Aktionsware.
- O2 Free M/L – Besonders preiswert, ab 25–35 €, häufig in Kombination mit Galaxy Buds oder Bose-Angeboten.
Daneben bieten auch Anbieter wie Congstar.de, Freenet.de oder Klarmobil.de flexible Tarife für Wenignutzer, oft mit Geräteoption.

Offenheit ist mehr als ein akustisches Konzept
Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Distanz und Individualität in Deutschland hoch geschätzt werden. Doch der Verio 200 zeigt mir: Manche Dinge darf man teilen – und das mit Stil. Seine offene Bauweise erlaubt es, Musik in einem Maße zu genießen, das nicht durch totale Abschottung erreicht wird. Man bleibt Teil der Welt – und die Welt bleibt Teil des Klangs.
Ob ich durch den Nürnberger Stadtpark spaziere oder morgens in der S-Bahn sitze: Mit dem Verio 200 genieße ich Musik intensiver und gleichzeitig leichter. Er bietet keine absolute Ruhe – aber dafür eine ehrliche, offene Klangwelt, die mir persönlich mehr gibt als jeder noch so starke ANC-Modus.
Perfekt ist er nicht – aber ein mutiger Schritt nach vorn. Und wer sich darauf einlässt, wird nicht nur einen neuen Kopfhörer kennenlernen, sondern auch eine neue Art, mit der Welt zu hören und zu kommunizieren.
Wenn du offen für Neues bist und kein Problem mit innovativem Design und etwas Gewöhnung hast, dann ist der Beyerdynamic Verio 200 eine klare Empfehlung. Er ist mehr als ein Audiogerät – er ist eine Haltung. Eine Einladung, Klang zu erleben – und ihn zu teilen.